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Tagungsbericht - Rückschau zu den Vorträgen
 
Anakon 2009 - Vorschau

ANAKON 2009 - Tagungsbericht - 17. - 20. März 2009 in Berlin-Adlershof


Die ANAKON 2009 wurde gemeinsam
mit der BAM Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung und
der Humboldt-Universität zu Berlin
durchgeführt und
fand am 17. - 20. März 2009 im Erwin Schrödinger-Zentrum
in Berlin-Adlershof statt.


Die Veranstalter

• Die Gesellschaft Deutscher Chemiker, Fachgruppe Analytische Chemie,
• die Österreichische Gesellschaft für Analytische Chemie
in der Gesellschaft Österreichischer Chemiker und
• die Division Analytische Chemie der Schweizerischen Chemischen Gesellschaft


ANAKON 2009

In diesem Jahr zog es die Fachgruppe Analytische Chemie mit der ANAKON nach Berlin-Adlershof.

Auf dem Gelände, wo 1909 der erste Motorflug stattfand, trafen sich hundert Jahre später 350 Analytiker, womit die ANAKON dieses Jahr einen neuen Rekord verbuchen kann. 

Gegenüber dem Medienstandort Adlershof,
wo berühmte Filme wie Nosferatu entstanden sind, diskutierten im  Erwin-Schrödinger-Zentrum Analytiker über eine reichhaltige Palette von Themen. Dass  so viele  Analytische Chemiker die Einladung der GDCh, der Schweizerischen Chemischen Gesellschaft und der Österreichischen Gesellschaft für Analytische Chemie angenommen hatten, hing wesentlich mit dem attraktiven Programm  zusammen.

Die Analytik in der Industrie war dabei nur ein Thema. Bioanalytik, wirkungsbezogene Analytik, Analytik im Spurenbereich, Analytik und Gesetzgebung, Produktkontrolle, Prozessüberwachung und Qualitätssicherung, Trenntechniken, zerstörungsfreie Analytik und Analytik in der Hochdurchsatzforschung wurden ebenfalls intensiv diskutiert.

Hochdurchsatzforschung – was ist das eigentlich?
Diese Frage beantwortete Professor Dr. Oliver Trapp vom organisch-chemischen Institut der Universität Heidelberg in seinem Eröffnungsvortrag der ANAKON. Seine Hochdurchsatz-Multiplexing-Gaschromatographie gilt für viele Experten als eine der wichtigsten neuen Methoden in der Chemie, mit der eine Brücke zwischen Synthese, Katalyse und analytischer Chemie geschlagen wird.
Der Fachgruppenpreis für junge Wissenschaftler, den er 2003 auf der ANAKON erhielt, war weder eine der ersten noch eine der hochdotierten seiner bisherigen Auszeichnungen. Dennoch setzte der Fachgruppenpreis ein deutliches Zeichen für seine Karriere.

Auch 2009 in Berlin wurde der Fachgruppenpreis verliehen.
Dr. Carsten Engelhard, der nach seiner Ausbildung in Münster nun an der Indiana University in Bloomington tätig ist, stellte seine erfolgreichen Bemühungen, den Argonbedarf bei ICP-MS Bestimmungen deutlich zu reduzieren, auf der ANAKON vor.
Die Preisverleihung selbst erfolgte auf einer Schifffahrt auf der Spree. Dort erfolgte auch die Übergabe des A.M.S.El-Preises an Jens Heilmann, Universität Mainz, sowie die Preisträger des Doktorandenpreises des Arbeitskreises Separation Science, Dr. Katja Melchior, Universität Salzburg, und Dr. Jens Künnemeyer, Universität Münster.
Alle Preisträger erhielten Gelegenheit, auf der ANAKON ihre Arbeiten vorzustellen. Diese Möglichkeit nutzten sie auch mit eindrucksvollen und gut verständlichen Präsentationen. Die gemeinsame Schiffsfahrt nach Berlin Mitte mit reichhaltigem Buffet trug sicher zur erwünschten privaten Kontaktaufnahme zwischen den Wissenschaftlern bei.

Ein weiteres Highlight der ANAKON ist jeweils die Verleihung der Clemens-Winkler-Medaille,
die laut Statuten an Persönlichkeiten verliehen wird, die sich in ihrem Lebenswerk besondere Verdienste um die wissenschaftliche Entwicklung und die Förderung der Analytischen Chemie erworben haben. Die Medaille erhielten in diesem Jahr die Professoren Dr. Werner Engewald und Dr. Dr. h.c. Adolf Zschunke, beide aus Leipzig.

Aber eine solche Tagung beschränkt sich keineswegs nur auf die Wissenschaft. Mit flottem Jazz wurden die Teilnehmer am ersten Abend beim ersten Get-together unterhalten. Bei Schmalzbroten und Bier konnten alte Bekanntschaften erneuert und neue geschlossen werden und viele Vereinbarungen und Verabredungen kamen auf kurzem Weg ohne elektronische Medien zustande.

Zum Gelingen der Tagung haben auch die Aussteller beigetragen,
die dieses Mal gut erreichbar auf dem Weg zu den Vorträgen platziert waren.

Etwas stiefmütterlich wurden die Poster in Berlin behandelt.
Man hatte vier Räume leergeräumt und dort herrschte dann in den Pausen und den ohnedies nicht üppig bemessenen Posterbesichtigungszeiten ziemliches Gedränge. Es war schwierig, sich zu bestimmten Autoren vorzukämpfen. Das ist bedauerlich für die Posterverfasser, die sich viel Mühe mit Inhalt und Form ihrer Präsentation gegeben haben.

Alles in Allem war Berlin wie immer einer Reise wert  und die ANAKON eine rundum gelungene Tagung. Eine Europäisierung der ANAKON ist für die nächste Tagung 2011 geplant. 
Nachdem als Mitveranstalter für die ANAKON schon immer die Schweizer und die Österreichischen Analytiker  aufgetreten sind, soll nun im Jahr 2011 erstmalig die ANAKON in der Schweiz und zwar in Zürich stattfinden. Als Termin ist der 22.-25. März 2011 geplant. 

R.H.Sterzel (GDCh)



 


 

 

Bemerkungen zur Bilderflut und deren Verständlichkeit

Leider erfüllten auch auf dieser Tagung zahlreiche Vorträge nicht die allgemein üblichen Mindeststandards:

  • Erhebliche Zeitüberschreitungen ließen oft keine Diskussion zu und sind auch unfair für die nachfolgenden Sprecher und Parallelsitzungen
  • Der Inhalt vieler Bilder war viel zu umfangreich, detailverliebt, manchmal mit Formeln angereichert: So kann die Aussage eines Vortrages nur von Super-Spezialisten erkannt werden.
  • Es ist natürlich bequem, Abkürzungen für irgenwelche langen Wortbänder zu verwenden, aber welcher Zuhörer kann dies nach dem zwanzigsten Bild noch verfolgen?
  • Die Zahl der gezeigten Folien sollte wohl auch zu neuen Geschwindigkeitsrekorden führen, mehr als dreißig Bilder für die eigentlich nur 15 Minuten Vortragszeit sind der Ruin für jeden Vortrag.

Beonders drastisch und widerspruchsvoll zu dieser Realität wirkte hier der Vortrag von Prof. Jäckel ("Braucht die Industrie noch Analytiker?") auf vielen anwesenden Studenten, indem er intensiv auf die Notwendigkeit überragender Präsentationstechniken für Arbeitsplatz-Bewerber hinwies.

R. Didszuhn
Redakton Analytic Journal

 

 






 


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