Nun ist der Arbeitskreis zwar gerade zehn Jahre "alt" geworden, doch blickt die Fachwelt auf ein inzwischen hunderjähriges Füllhorn der industriellen Anwendung analytischer Messgeräte zurück.
100 Jahre Prozessanalytik 1913‒2013
Vor 100 Jahren, am 22. Mai 1913, erhielt Paul Gmelin, Mitarbeiter im physikalischen Laboratorium der Badischen Anilin und Soda Fabrik in Ludwigshafen das erste Patent auf ein Prozessanalysenmessgerät. Der sogenannte Pfeifenanalysator wurde entwickelt um das Verhältnis der Gase Stickstoff und Wasserstoff für die Ammoniaksynthese messtechnisch zu erfassen und den Produktionsprozess damit zu steuern.
Und was wurde in diesen einhundert Jahren für die Analytik erreicht ? Betrug die
Nachweisempfindlichkeit damals bei Änderungen von 0,1 % für Wasserstoff in CO
und 0,5 % für Sauerstoff in H2,
so ist sie heutzutage etwa um den Faktor 1000 besser geworden.
das Patent
Zur aktuellen Diskussion im Arbeitskreis soll hier besonders auf das im Sommer 2014 stattgefundene Tutzing-Symposium hingewiesen werden. Unter dem Motto Standortbestimmung und Selbstfindung konnten wesentliche Gedanken zum PAT-Marketing, notwendigen Vorasusetzungen für die Anwendung von PA-Technologie sowie den Themen, die den weiteren Einsatz von PA-Technologien be~verhindern.
Zwei grundsätzliche Fragen bewegen augenblicklich die Diskussionen im Arbeitskreis für Prozessanalysentechnik AK PAT der DECHEMA / GDCh -
Erstens :
Wozu und warum wird die PAT (ProzessAnalysenTechnik) noch benötigt -
wenn im Jahr 2012 in Deutschland die
Pharmaindustrie (ohne die Chemie, ohne die Stahl- Eisenindustrie,
ohne Textilindustrie ...)
einen Umsatz von 188 Milliarden EURO, erbracht von 550.000 Beschäftigten,
bei einem F&E-Budget von nur 10 Mrd. EURO
so erfolgreich ist im internationalen Wettbewerb ?
Und zweitens :
Und was ist in den nächsten 100 Jahren wichtig, für die Entwicklung der PAT und für die Prozess~Industrie in Deutschland?
Anders gefragt : Wie bleibt die deutsche Industrie im globalen Wettbewerb im Spitzenfeld ?
einige Antworten
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